Am vergangenen Samstag war ich wieder in einem Lost Place unterwegs: diesmal in Potsdam in der Villa Kellerman direkt am Heiligen See.
Fototouren Berlin hat wieder ein besonderes Highlight zum Promopreis angeboten: Ein Besuch in der Villa Kellerman in Potsdam. Dies habe ich mir für 20 Euro natürlich nicht entgehen lassen. Es wurden für das Gebäude und das Grundstück nur Termine an einem Wochenende angeboten. Am vergangen Samstag war ich also dort.
Was ist die Villa Kellermann überhaupt?
Potsdamer kennen dieses Gebäude gegenüber vom Neuen Garten ganz sicher. Bis vor wenigen Jahren war die Villa ein Restaurant, davor ein Kulturhaus. Seit mehren Jahren steht die Villa aber nun schon leer und viele fragen sich was nun passiert. Der aktuelle Eigentümer ist bisher unbekannt. Bis vor kurzem fanden in der Villa Dreharbeiten für einen Film statt. Den Namen hat das Gebäude durch den Schriftsteller Bernhard Kellermann (1879-1951) viele Jahre nach der Erbauung 1914 erhalten.
Aussicht am Heiligen See
Da viele der Fotografen zuerst in das Gebäude gestürmt sind, hielt ich es für schlauer zunächst meine Außenaufnahmen zu machen. Dabei fing ich direkt am Heiligen See an. Die Sicht von dierser Seite des Sees zum Neuen Garten hat man schließlich sonst nicht. Der Garten der Villa ist klein und gemütlich, obwohl die Größe des Gartens in dieser Gegend sicherlich als groß gelten würde. Früher gab es hier wohl mal eine Zapfsäule, leider ist sie nicht mehr vorhanden, das wäre sicher ein tolles Fotomotiv geworden. Aber auch so boten sich schöne Motive: die Villa, der Heilige See mit Steg oder ein kleines Häuschen. Der Himmel war an diesem Mittag noch recht gnädig und lies hin und wieder etwas Blau durch die Wolken.
Ein besonderen Dank möchte ich hier an die junge Dame ausrichten, die es mir ermöglicht hat, ihre Glaskugel zu fotografieren. Da ich schon des Öfteren mit dem Gedanken gespielt hatte mir auch eine dieser Glaskugeln zu kaufen, bin ich nun noch mehr interessiert.
In der Villa Kellermann
Nachdem ich nun meine Außenaufnahmen gemacht hatte und einige der Fotografen das Haus wieder verließen, hieß es nun für mich ab in die Villa. Die Erkundung begann direkt im Erdgeschoss. Die Räume waren zum großen Teil leer, was wirklich schade ist. Das ein oder andere Möbelstück hätte sicher noch ein tolles Motiv in den interessanten Räumen geboten. Aber auch so konnte ich interessante Details finden. Die Tapeten an den Wänden waren einzigartig. Das Foyer mit der Wendeltreppe und den schönen Glastüren waren bei vielen Fotografen beliebt. Man musste hin und wieder etwas warten, bis das gewünschte Motiv frei von Menschen, Kameras und Stativen war. Aber auch hier habe ich wieder die Erfahrung gemacht, dass Fotografen untereinander gerne Rücksicht nehmen. Es war kein Problem zu warten oder jemanden zu bitten ein Stück zu Seite zu gehen.
Der Keller wurde als interessant angepriesen. Nun ja für mich war es nur ein Keller, wie ich ihn schon oft in Lost Places gesehen habe. Das ein oder andere Motiv habe ich natürlich dennoch gefunden. Den Hinweis auf den Schmetterling im Spinnennetz habe ich von anderen Fotografen bekommen, da Motiv habe ich mir dann natürlich nicht entgehen lassen.
Anschließend ging es noch in das Obergeschoss. Besonders hat es mir hier das Licht, welches durch die Fenster gefallen ist, angetan. In einigen Räumen sind dadurch schöne Motive entstanden.
insgesamt war mir die Tour auf jeden Fall 20 Euro wert. Die Villa soll ab jetzt restauriert werden, also war es wohl vorerst die letzte Möglichkeit diesen Lost Place zu fotografieren.
Weitere Informationen zur Villa Kellermann:
http://www.pnn.de/potsdam/1106077/
http://www.pnn.de/potsdam/1056213/