An meinem dritten Tag war ein Ausflug auf eine Insel geplant. Also runter von der einen Insel und rauf auf die andere. Mein Ziel war Inishmore, die größte der drei Aran-Inseln an der Westküste von Irland. Die Insel liegt etwa 14km von der Küste entfernt. Bei meiner gestrigen Wandern und den Cliffs of Moher konnte ich bereits die Inseln in der Ferne sehen.
Inishmore ist über eine Fähre von Doolin erreichbar und erstreckt sich über eine Fläche von 31 Quadratkilometern. Etwa 800 Menschen leben in den Dörfern Kilronan und Killeany.
Ich wusste bereits vorher, dass es eine gute Entscheidung ist die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden, also habe ich mir eines ausgeliehen. Da ich ja im Urlaub bin und nicht beim Sport, habe ich mir sogar das e-Bike gegönnt. Im Nachhinein gesehen war das eine sehr gute Idee. Auf der Insel geht es auf und ab und am Ende hatte ich fast 40km auf dem Drahtesel geschafft.
Die Hauptattraktion von Inishmore ist Dún Aonghasa, eine prähostorische Festung, die spektakulär auf den Klippen am westlichen Rand der Insel liegt. Der Eintritt von 5 Euro war es definitiv wert. Es bot sich ein toller Ausblick auf den Atlantischen Ozean und die Insel.
Die Festung stammt aus der späten Bronzezeit und wurde zwischen 1100 und 1000 v. Chr. erbaut. Sie besteht aus drei konzentrischen Steinmauern, die eine halbkreisförmige Anlage bilden. Es wird angenommen, dass Dún Aonghasa eine wichtige Verteidigungsanlage war, aber auch eine symbolische und religiöse Bedeutung hatte.
Die massiven Steinmauern wurden ohne Mörtel errichtet. Die äußere Mauer ist etwas sechs Meter hoch und besteht aus riesigen Steinblöcken, die sorgfältig aufeinander geschichtet wurden.
Steinmauern gibt es übrigens sehr viele auf der Insel. Als jemand vom Festland ist das sehr faszinieren. Da stehen überall die Mauern und grenzen die Grundstücke ein. Die Aran-Inseln haben eine lange Tradition in der Landwirtschaft, insbesondere der Schafhaltung. Die Steinmauern wurden auch errichtet, um Schafe und anderes Vieh einzusperren und vor Raubtieren zu schützen. Außerdem bieten die Mauern Schutz vor den Element und helfen, die Landschaft zu stabilisieren. Die Inseln sind starken Winden, Stürmen und salzigem Meer ausgesetzt.
Warum Steinmauern? Nun ja, auf den Inseln gibt es wenig Holz und andere Materialien, aber reichlich Stein. Ich glaube ich habe keinen einzigen Baum gesehen.
Auf der Insel gibt es sogar einen schönen Strand, den Kilmurvey Beach. Ich habe mich kurz gefragt, ob ich noch in Irland bin und nicht in der Karibik. Der Strand ist sehr klein, aber der Sand ist sehr fein und das Wasser glasklar. Ich hatte richtig Glück mit dem Wetter, danke des blauen Himmels, war das türkisfarbene im Wasser klar und deutlich. Aber ich war nur mit den Füssen im Wasser, mehr wäre nicht möglich gewesen für mich, das war kälter als mein Eisfach.
Auf der Insel gibt es natürlich auch Friedhöfe und diese schön seit mehreren Jahrhunderten. Teilweise stehen noch die Grundmauern verschiedener Kirchen aus dem 6. oder 11. Jahrhundert.
Dank der Rundfahrt mit dem Fahrrad habe ich viele sehen können und war oftmals auch allein an einer Sehenswürdigkeit. Wer kein Fahrrad fahren möchte, es gab übrigens auch Hop-On Busse.